Langzeiterfahrungsbericht: VIBRAM FiveFingers Spyridon MR

Die VIBRAM FiveFingers Spyridon MR waren meine ersten Minimalschuhe. Mich sprach das Konzept der Schuhe einfach an. Barfußlaufen mit Schutz an den Füßen war das was ich zu derzeit suchte.

Als die Schuhe angekommen sind, war das Entsetzen meiner Frau greifbar. Sie fand, und findet immer noch, die Schuhe einfach schrecklich vom Design her. Klar, sie sind gewöhnungsbedürftig. Dabei habe ich ja noch ein Modell gewählt, was farblich durch das Schwarz neutral gehalten ist. FiveFingers hat da ja noch ganz andere Farbgebungen im Angebot, die schon allein durch die Farbe auffallen.

Da ich aber auch einen Schuh wollte, der Grip im Gelände verspricht, sollte es der Spyridon MR sein. Das ist die Trailversion der FiveFingers.
Das anziehen dieses Minimalschuh ist etwas ungewohnt. Es bedarf ein wenig Übung, bis man die Zehen in die einzelnen Zehenboxen bugsiert hat. Hat man es dann geschafft, will man ihn am liebsten gar nicht mehr ausziehen. Ein hervorragendes Tragegefühl.

So bin ich dann natürlich auch gleich losgelaufen und hatte mir prompt eine Blase gelaufen. Eine so dünne Sohle mit 3 mm  dicke war ich nunmal nicht gewohnt und meine Füße noch gar nicht an Minimalschuhe gewöhnt.
Also ließ ich es langsam angehen und steigerte so nach und nach die Distanzen. Ich nutzte sie auch für meinen Arbeitsweg (6 km einfache Distanz) den ich zu Fuß zurückgelegt habe.
Diverse Trailrunning Laufen in den Testerbergen habe ich auch gemacht mit den Schuhen. Und im Gelände spielt der Schuh seine Stärken am besten aus. Da merkt man den Grip den die Sohle bietet, egal auf welchem Untergrund. Ich beim wandern testete ich ihn. Da jedoch lag er mir nicht so und da würde ich ihn jetzt auch nicht als beste Alternative zu Wanderschuhen einstufen. Beim wandern setzt man den Fuß fast immer mit der Ferse als erstes auf. Durch die nicht vorhandene Dämpfung, auch nicht minimalste Dämpfung ist vorhanden, kommt es schon mal zu unangenehmen Kontakten zu hervorstehenden Steinen.
Ich habe den Schuh aber auch einige Zeit nicht mehr getragen. Zwischenzeitlich hat sich mein Laufstil ja auch mehr von Fersenlauf zu Mittelfußlauf verändert. Und bei Schotter, Kies und steinigen Untergründen setzte ich automatisch mit dem Vorfuß auf. Dieses war damals nicht der Fall gewesen.

Positiv überrascht war ich, als ich eine Laufeinheit im Winter in den Schuhen gemacht habe. Trotz gefrorenem Boden habe ich keine kalten Füße bekommen. Solange man in Bewegung ist. Auf kaltem Boden kann  man nämlich nicht lange stehen, ohne das die Füße kalt werden. Da bieten die 3 mm Sohle null Kälteschutz.

Nun aber noch ein gravierender Nachteil der VIBRAM FiveFingers Spyridon MR: man bekommt leider Stinkefüße in den Schuhen. So atmungsaktiv wie beworben sind sie nun mal gar nicht. Mit Zehensocken in den Schuhen ist das Problem fast gar nicht vorhanden, aber wenn man barfuß darin läuft. Vorteil der Schuhe ist aber in dem Fall, das man sie einfach in die Waschmaschine bei 30 Grad Schonwaschgang (Wäschenetz benutzen) stecken kann und danach sind sie wie neu.

Den VIBRAM FiveFingers Spyridon MR gibt es aktuell nicht mehr im Programm von Vibram-Fivefingers. Bei diversen Onlineshops ist er aber noch zu haben zu Preisen um 100 € herum.
Der Nachfolger ist der V-Trail 2.0 und kostet rund 140,- €

Fazit:
Der VIBRAM FiveFingers Spyridon MR sowie im Prinzip alle Vibram-Fivefingers sind ein interessantes Konzept. Da ich aber auf Laufsandalen gewechselt bin, habe ich nur rund 300 km in den Schuhen absolviert. Dabei aber das komplette Spektrum über Walking, Running, Trailrunning und Wandern abgedeckt. In allen Bereichen macht der Schuh eine gute Figur.
Vielleicht probiere ich irgendwann auch mal den V-Trek aus.

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